Unterwegs im Auftrag des Herrn
Ich erinnere mich an den Film „Blues brothers“: Schwarzer Anzug, schwarze Krawatte, weisses Hemd, schwarzer Hut, Sonnenbrille und das mal zwei. Sie kommen aus dem Gefängnis und ihr Waisenhaus, indem sie aufgewachsen sind, steht vor der Schliessung. Ein paar tausend Dollar fehlen. In der Kirche dann das Licht und die Eingebung: Von nun an sind sie „Im Auftrag des Herrn unterwegs“. Das Waisenhaus muss gerettet werden und das Geld dazu muss beschafft werden. Wie? Sie stellen ihre alte Band wieder auf die Beine. Dafür fliegen etliche Polizeiautos von ihren Rädern. Es gibt einige Schwierigkeiten – aber schlussendlich haben sie das Geld zusammen, zahlen es ein und werden verhaftet.
Es ist kein christlicher Film. Aber so etwas wie eine Allegorie, ein Bild, ein Gleichnis.
In der Bibel sind viele Menschen „unterwegs im Auftrag des Herrn“ – so auch Abram:
1. Mose 12,1 Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. 2 Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. 3 Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. 4 Da zog Abram aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte, und Lot zog mit ihm. Abram aber war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran zog.
Gott der beruft
Da war also ein Mensch – einer unter vielen und nicht besonders qualifiziert, mit Namen Abram. Nicht qualifiziert: Das ist natürlich mein Urteil. Ich sehe nichts, das Abram von andern Menschen unterscheidet. Er lebte wie viele damals. Etwas aber lässt aufhorchen – er bekam keine Kinder. Damals so etwas wie ein Fluch. Häufig interpretiert als Strafe. Sicher aber war er dadurch in der Gesellschaft minderwertig, in seiner Verwandtschaft zweitrangig, in seinem Vaterland eben der, ohne Kinder… Abstellgleis, Auftrag nicht erfüllt, sinnlos, …
Hier trifft der Psalm 68,20 voll in’s Schwarze: „Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.“
Und Gott hilft hier beim Abram aussergewöhnlich – er schiesst sozusagen über das Ziel hinaus: Er verheisst dem 75jährigen Abram, dass er nicht nur ein oder zwei Kinder bekommt, sondern dass er der Vater eines grossen Volkes wird.
Abram aber wird aufgefordert wegzugehen von seiner Familie, seiner Verwandtschaft, seinem Vaterland. Er wird aufgefordert seine Bindungen aufzulösen, zu verlassen. Ins unbekannte Land, „ein Land, das ich dir zeigen will“, zu gehen.
Und er bekommt die Verheissung von Gott, dass er gesegnet wird und ein Segen sein wird. Segen hat immer eine Geschichte. Zum Segen gehören immer Handlungen, Taten, Schritte – bis hin zu Opfern. Segen geschieht nicht einfach in einem „luftleeren Raum“.
Da sehe ich: Segen und Gehorsam gehören zusammen.
Abram – und das ist ja das Eindrückliche hier bei seiner Berufungsgeschichte – gehorcht (meines Wissens) ohne zu zögern, zu fragen, sich abzusichern, ohne „wenn und aber“. Doch Angst, Fragen, Unsicherheit, schlaflose Nächte usw. wird er wohl auch durchgemacht haben. Denn dieses Land, das Gott ihm dann zeigen will, kennt er nicht. Es geht in die Fremde.
Er geht nicht allein – zusammen mit Gott. Denn Gottes Berufung ist immer ein Ruf zu ihm hin. Weg von allem andern.
Auch in der Fremde wird Abram ein Zuhause haben – bei Gott sein, ist sein Zuhause (Siehe Post Thema „Ein Zuhause“).
Gott hat immer wieder Menschen berufen:
Propheten, Apostel – um nur je eine Gruppe aus dem alten und dem neuen Testament zu nennen.
In der Kirchengeschichte: Franz von Assisi, Reformatoren, Missionare
Bei uns:
Jeder der sich zu Jesus Christus bekehrt hat, ist Gottes Ruf gefolgt, ist von Gott berufen ihm nachzufolgen, Jüngerschaft zu leben, Reich Gottes zu bauen, als Kind von Gott weiterzuleben.
Zu lernen, zu verkündigen, zu integrieren – er ist berufen zum Dienst, zum Gottesdienst!
Und auch in dieser Berufung ist es gleich wie beim Abram: Gottes Ruf hören, Gottes Verheissung hören, gehorchen, Altes loslassen, Bindungen aufgeben, aufbrechen, neue Schritte wagen.
Meine Berufung zu Jesus hin: Ein Weg, rechts davon eine Mauer, links davon Häuser, Autos, Leben. Eine innere, werbende Stimme: „Komm. Ich rufe dich.“ Meine Antwort immer wieder: „Ja aber – was sagen die Menschen? Was geschieht mit mir? Was verliere ich nicht alles! Verliere ich etwas? Was bringt’s?“ Und dann wieder die innere Stimme: „Ich bin Jesus – komm zu mir.“
Was mir dabei bei Abram auffällt: Diese ganze Berufung, das Losgehen, sein Gehorchen geschieht in einer grossen Stille, einer Nüchternheit, fast gefühlslos (wenigstens ist es uns so überliefert und das wohl nicht ohne Grund). Seine Person und sein Auftrag wird nicht als etwas Besonderes beschrieben.
Hier ist ein grosser Unterschied zu den Blues brothers!
Also: Auch wir Zeitgenossen sind oder werden von Gott berufen.
Dazu einige Beobachtungen:
Da ist der Mensch, der mindestens in zwei Richtungen falsch mit dieser Berufung umgehen kann.
Er kann sagen: „Ich bin nicht berufen“.
Dem ist nicht so – wenn du seinen Ruf hörst folge ihm. Gott ruft dich zu sich – jetzt!
Dann sind manche von uns diesem Ruf gefolgt. Aber jetzt:
Wenn mein Tag so dahinläuft – wenn ich mich mit Spraydosen, Steckdosen, Blechdosen, Medikamentendosen, Rosen, losen Hosen,…
beschäftige, kommt bald einmal so dieses Gefühl, dieser Gedanke: Ja, wo ist denn meine Berufung von Gott geblieben? Da sollte jetzt doch etwas von diesem Abraham aufleuchten: Wunder geschehen, Kinder kommen auf die Welt wenn es niemand gedacht hat, Reichtum stellt sich ein, Kontakt zum Königshaus von Aegypten, einige Abenteuer, Gottesbegegnungen, Bundesschluss mit Gott, …
Aber nichts dergleichen geschieht – also bin ich nicht berufen?
Ob ich berufen bin oder nicht hängt nicht von mir oder den Umständen ab. Einzig nach meiner Hingabe an Gott werde ich gefragt. Die Berufung kommt von Gott. Und Gott hat mich berufen ihm nachzufolgen. Das steht fest in Jesus Christus.
Unterwegs im Auftrag des Herrn heisst nicht, dass ich ständig so auf Achse bin wie die Blues brothers… Ich bin nicht zu Abenteuern oder aussergewöhnlichen Erlebnissen berufen – ab und zu können die sich zwar auch einstellen – aber meine Berufung ist: Jesus treu nachzufolgen.
Auch wenn mein Alltag eben Alltag ist, bin ich berufen. Und es gilt – diese Berufung gerade auch hier zu leben.
Vielleicht hilft hier die Jahreslosung – auf jeden Fall war sie Josua eine Stärkung damit er seiner Berufung nachkommen konnte: Jos. 1,5 „Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht.“
Das ist die Zusage an alle Berufene, an alle, die im Auftrag des Herrn unterwegs sind.
Das ist das Grösste und Beste, was mir geschehen kann: von Gott berufen zu sein und als Berufener zu leben.
Ich kann mir auf meine Berufung auch etwas einbilden:
„Ich bin berufen, also gehe ich über Leichen“
Das ist die andere Seite des Pferdes auf die ich runterfallen kann.
Es gibt Menschen die so was wie einen Wahn der Berufung entwickeln.
Merkmale dieser Christen sind beispielsweise: Sie lassen sich nicht kritisieren, sie haben immer recht, denn sie sind ja die Berufenen. Und Kritik ist dann immer gleich ein Geist der Kritik dem man widerstehen muss.
Sie führen ihre Berufung auch immer wieder ins Feld, sagen, dass sie berufen sind und wie gut das ist – und ich stehe da immer so klein daneben und erkenne was sie mir eigentlich sagen: „Ich bin mehr als du.“ Das artet dann in Machtspiele aus.
Dagegen unser Vorbild Abram: Seine stille, väterliche Art. Seine hörende Haltung.
„Was wollen wir streiten? Lot, wenn du zur Linken gehen willst, dann gehe ich zur Rechten oder auch umgekehrt.“ 1. Mose 13.
Der Wahn der Berufung kann dann auch in schwere psychische Krisen führen. Denn im Laufe des Lebens wird es Situationen geben, die dann nicht mehr zu dieser Art der Berufung passen.
· Abraham als Berufener war in Aegypten feige und stand nicht zu seiner Frau.
· Abraham erhielt als Berufener den Auftrag seinen Sohn zu töten.
In solchen Lebenskrisen kommt das wahre Motiv zum Vorschein. Da brechen Welten zusammen, wehe wenn da nicht auf ehrlichen Grund gebaut wurde. Wehe wenn da etwas gespielt wurde – denn spätestens in solchen Situationen wird sich zeigen, auf was für ein Fundament ich gebaut hast.
Abram hat nie geschwärmt von seiner Berufung. Wahrscheinlich war sie ihm zu oft auch eine grosse Last. Aber er hat sich gehorsam in diese Berufung hineingegeben und geglaubt.
Es gilt also ein Gleichgewicht zwischen Verleugnung und Verehrung meiner Berufung zu finden. Dass das schwankt sehen wir aus der Lebensgeschichte von Abram. Dass Gott darin immer wieder der ist, der trägt, der gibt, der neu beginnt, sehen ich ebenfalls hier bei Abram.
So kann ich unterwegs sein – wie Abram - im Auftrag des Herrn.
Es ist kein christlicher Film. Aber so etwas wie eine Allegorie, ein Bild, ein Gleichnis.
In der Bibel sind viele Menschen „unterwegs im Auftrag des Herrn“ – so auch Abram:
1. Mose 12,1 Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. 2 Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. 3 Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. 4 Da zog Abram aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte, und Lot zog mit ihm. Abram aber war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran zog.
Gott der beruft
Da war also ein Mensch – einer unter vielen und nicht besonders qualifiziert, mit Namen Abram. Nicht qualifiziert: Das ist natürlich mein Urteil. Ich sehe nichts, das Abram von andern Menschen unterscheidet. Er lebte wie viele damals. Etwas aber lässt aufhorchen – er bekam keine Kinder. Damals so etwas wie ein Fluch. Häufig interpretiert als Strafe. Sicher aber war er dadurch in der Gesellschaft minderwertig, in seiner Verwandtschaft zweitrangig, in seinem Vaterland eben der, ohne Kinder… Abstellgleis, Auftrag nicht erfüllt, sinnlos, …
Hier trifft der Psalm 68,20 voll in’s Schwarze: „Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.“
Und Gott hilft hier beim Abram aussergewöhnlich – er schiesst sozusagen über das Ziel hinaus: Er verheisst dem 75jährigen Abram, dass er nicht nur ein oder zwei Kinder bekommt, sondern dass er der Vater eines grossen Volkes wird.
Abram aber wird aufgefordert wegzugehen von seiner Familie, seiner Verwandtschaft, seinem Vaterland. Er wird aufgefordert seine Bindungen aufzulösen, zu verlassen. Ins unbekannte Land, „ein Land, das ich dir zeigen will“, zu gehen.
Und er bekommt die Verheissung von Gott, dass er gesegnet wird und ein Segen sein wird. Segen hat immer eine Geschichte. Zum Segen gehören immer Handlungen, Taten, Schritte – bis hin zu Opfern. Segen geschieht nicht einfach in einem „luftleeren Raum“.
Da sehe ich: Segen und Gehorsam gehören zusammen.
Abram – und das ist ja das Eindrückliche hier bei seiner Berufungsgeschichte – gehorcht (meines Wissens) ohne zu zögern, zu fragen, sich abzusichern, ohne „wenn und aber“. Doch Angst, Fragen, Unsicherheit, schlaflose Nächte usw. wird er wohl auch durchgemacht haben. Denn dieses Land, das Gott ihm dann zeigen will, kennt er nicht. Es geht in die Fremde.
Er geht nicht allein – zusammen mit Gott. Denn Gottes Berufung ist immer ein Ruf zu ihm hin. Weg von allem andern.
Auch in der Fremde wird Abram ein Zuhause haben – bei Gott sein, ist sein Zuhause (Siehe Post Thema „Ein Zuhause“).
Gott hat immer wieder Menschen berufen:
Propheten, Apostel – um nur je eine Gruppe aus dem alten und dem neuen Testament zu nennen.
In der Kirchengeschichte: Franz von Assisi, Reformatoren, Missionare
Bei uns:
Jeder der sich zu Jesus Christus bekehrt hat, ist Gottes Ruf gefolgt, ist von Gott berufen ihm nachzufolgen, Jüngerschaft zu leben, Reich Gottes zu bauen, als Kind von Gott weiterzuleben.
Zu lernen, zu verkündigen, zu integrieren – er ist berufen zum Dienst, zum Gottesdienst!
Und auch in dieser Berufung ist es gleich wie beim Abram: Gottes Ruf hören, Gottes Verheissung hören, gehorchen, Altes loslassen, Bindungen aufgeben, aufbrechen, neue Schritte wagen.
Meine Berufung zu Jesus hin: Ein Weg, rechts davon eine Mauer, links davon Häuser, Autos, Leben. Eine innere, werbende Stimme: „Komm. Ich rufe dich.“ Meine Antwort immer wieder: „Ja aber – was sagen die Menschen? Was geschieht mit mir? Was verliere ich nicht alles! Verliere ich etwas? Was bringt’s?“ Und dann wieder die innere Stimme: „Ich bin Jesus – komm zu mir.“
Was mir dabei bei Abram auffällt: Diese ganze Berufung, das Losgehen, sein Gehorchen geschieht in einer grossen Stille, einer Nüchternheit, fast gefühlslos (wenigstens ist es uns so überliefert und das wohl nicht ohne Grund). Seine Person und sein Auftrag wird nicht als etwas Besonderes beschrieben.
Hier ist ein grosser Unterschied zu den Blues brothers!
Also: Auch wir Zeitgenossen sind oder werden von Gott berufen.
Dazu einige Beobachtungen:
Da ist der Mensch, der mindestens in zwei Richtungen falsch mit dieser Berufung umgehen kann.
Er kann sagen: „Ich bin nicht berufen“.
Dem ist nicht so – wenn du seinen Ruf hörst folge ihm. Gott ruft dich zu sich – jetzt!
Dann sind manche von uns diesem Ruf gefolgt. Aber jetzt:
Wenn mein Tag so dahinläuft – wenn ich mich mit Spraydosen, Steckdosen, Blechdosen, Medikamentendosen, Rosen, losen Hosen,…
beschäftige, kommt bald einmal so dieses Gefühl, dieser Gedanke: Ja, wo ist denn meine Berufung von Gott geblieben? Da sollte jetzt doch etwas von diesem Abraham aufleuchten: Wunder geschehen, Kinder kommen auf die Welt wenn es niemand gedacht hat, Reichtum stellt sich ein, Kontakt zum Königshaus von Aegypten, einige Abenteuer, Gottesbegegnungen, Bundesschluss mit Gott, …
Aber nichts dergleichen geschieht – also bin ich nicht berufen?
Ob ich berufen bin oder nicht hängt nicht von mir oder den Umständen ab. Einzig nach meiner Hingabe an Gott werde ich gefragt. Die Berufung kommt von Gott. Und Gott hat mich berufen ihm nachzufolgen. Das steht fest in Jesus Christus.
Unterwegs im Auftrag des Herrn heisst nicht, dass ich ständig so auf Achse bin wie die Blues brothers… Ich bin nicht zu Abenteuern oder aussergewöhnlichen Erlebnissen berufen – ab und zu können die sich zwar auch einstellen – aber meine Berufung ist: Jesus treu nachzufolgen.
Auch wenn mein Alltag eben Alltag ist, bin ich berufen. Und es gilt – diese Berufung gerade auch hier zu leben.
Vielleicht hilft hier die Jahreslosung – auf jeden Fall war sie Josua eine Stärkung damit er seiner Berufung nachkommen konnte: Jos. 1,5 „Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht.“
Das ist die Zusage an alle Berufene, an alle, die im Auftrag des Herrn unterwegs sind.
Das ist das Grösste und Beste, was mir geschehen kann: von Gott berufen zu sein und als Berufener zu leben.
Ich kann mir auf meine Berufung auch etwas einbilden:
„Ich bin berufen, also gehe ich über Leichen“
Das ist die andere Seite des Pferdes auf die ich runterfallen kann.
Es gibt Menschen die so was wie einen Wahn der Berufung entwickeln.
Merkmale dieser Christen sind beispielsweise: Sie lassen sich nicht kritisieren, sie haben immer recht, denn sie sind ja die Berufenen. Und Kritik ist dann immer gleich ein Geist der Kritik dem man widerstehen muss.
Sie führen ihre Berufung auch immer wieder ins Feld, sagen, dass sie berufen sind und wie gut das ist – und ich stehe da immer so klein daneben und erkenne was sie mir eigentlich sagen: „Ich bin mehr als du.“ Das artet dann in Machtspiele aus.
Dagegen unser Vorbild Abram: Seine stille, väterliche Art. Seine hörende Haltung.
„Was wollen wir streiten? Lot, wenn du zur Linken gehen willst, dann gehe ich zur Rechten oder auch umgekehrt.“ 1. Mose 13.
Der Wahn der Berufung kann dann auch in schwere psychische Krisen führen. Denn im Laufe des Lebens wird es Situationen geben, die dann nicht mehr zu dieser Art der Berufung passen.
· Abraham als Berufener war in Aegypten feige und stand nicht zu seiner Frau.
· Abraham erhielt als Berufener den Auftrag seinen Sohn zu töten.
In solchen Lebenskrisen kommt das wahre Motiv zum Vorschein. Da brechen Welten zusammen, wehe wenn da nicht auf ehrlichen Grund gebaut wurde. Wehe wenn da etwas gespielt wurde – denn spätestens in solchen Situationen wird sich zeigen, auf was für ein Fundament ich gebaut hast.
Abram hat nie geschwärmt von seiner Berufung. Wahrscheinlich war sie ihm zu oft auch eine grosse Last. Aber er hat sich gehorsam in diese Berufung hineingegeben und geglaubt.
Es gilt also ein Gleichgewicht zwischen Verleugnung und Verehrung meiner Berufung zu finden. Dass das schwankt sehen wir aus der Lebensgeschichte von Abram. Dass Gott darin immer wieder der ist, der trägt, der gibt, der neu beginnt, sehen ich ebenfalls hier bei Abram.
So kann ich unterwegs sein – wie Abram - im Auftrag des Herrn.
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