Samstag, Juli 15, 2006

Unterwegs im Auftrag des Herrn

Ich erinnere mich an den Film „Blues brothers“: Schwarzer Anzug, schwarze Krawatte, weisses Hemd, schwarzer Hut, Sonnenbrille und das mal zwei. Sie kommen aus dem Gefängnis und ihr Waisenhaus, indem sie aufgewachsen sind, steht vor der Schliessung. Ein paar tausend Dollar fehlen. In der Kirche dann das Licht und die Eingebung: Von nun an sind sie „Im Auftrag des Herrn unterwegs“. Das Waisenhaus muss gerettet werden und das Geld dazu muss beschafft werden. Wie? Sie stellen ihre alte Band wieder auf die Beine. Dafür fliegen etliche Polizeiautos von ihren Rädern. Es gibt einige Schwierigkeiten – aber schlussendlich haben sie das Geld zusammen, zahlen es ein und werden verhaftet.
Es ist kein christlicher Film. Aber so etwas wie eine Allegorie, ein Bild, ein Gleichnis.

In der Bibel sind viele Menschen „unterwegs im Auftrag des Herrn“ – so auch Abram:

1. Mose 12,1 Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. 2 Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. 3 Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. 4 Da zog Abram aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte, und Lot zog mit ihm. Abram aber war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran zog.

Gott der beruft
Da war also ein Mensch – einer unter vielen und nicht besonders qualifiziert, mit Namen Abram. Nicht qualifiziert: Das ist natürlich mein Urteil. Ich sehe nichts, das Abram von andern Menschen unterscheidet. Er lebte wie viele damals. Etwas aber lässt aufhorchen – er bekam keine Kinder. Damals so etwas wie ein Fluch. Häufig interpretiert als Strafe. Sicher aber war er dadurch in der Gesellschaft minderwertig, in seiner Verwandtschaft zweitrangig, in seinem Vaterland eben der, ohne Kinder… Abstellgleis, Auftrag nicht erfüllt, sinnlos, …
Hier trifft der Psalm 68,20 voll in’s Schwarze: „Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.“
Und Gott hilft hier beim Abram aussergewöhnlich – er schiesst sozusagen über das Ziel hinaus: Er verheisst dem 75jährigen Abram, dass er nicht nur ein oder zwei Kinder bekommt, sondern dass er der Vater eines grossen Volkes wird.

Abram aber wird aufgefordert wegzugehen von seiner Familie, seiner Verwandtschaft, seinem Vaterland. Er wird aufgefordert seine Bindungen aufzulösen, zu verlassen. Ins unbekannte Land, „ein Land, das ich dir zeigen will“, zu gehen.

Und er bekommt die Verheissung von Gott, dass er gesegnet wird und ein Segen sein wird. Segen hat immer eine Geschichte. Zum Segen gehören immer Handlungen, Taten, Schritte – bis hin zu Opfern. Segen geschieht nicht einfach in einem „luftleeren Raum“.

Da sehe ich: Segen und Gehorsam gehören zusammen.

Abram – und das ist ja das Eindrückliche hier bei seiner Berufungsgeschichte – gehorcht (meines Wissens) ohne zu zögern, zu fragen, sich abzusichern, ohne „wenn und aber“. Doch Angst, Fragen, Unsicherheit, schlaflose Nächte usw. wird er wohl auch durchgemacht haben. Denn dieses Land, das Gott ihm dann zeigen will, kennt er nicht. Es geht in die Fremde.
Er geht nicht allein – zusammen mit Gott. Denn Gottes Berufung ist immer ein Ruf zu ihm hin. Weg von allem andern.
Auch in der Fremde wird Abram ein Zuhause haben – bei Gott sein, ist sein Zuhause (Siehe Post Thema „Ein Zuhause“).

Gott hat immer wieder Menschen berufen:
Propheten, Apostel – um nur je eine Gruppe aus dem alten und dem neuen Testament zu nennen.
In der Kirchengeschichte: Franz von Assisi, Reformatoren, Missionare
Bei uns:
Jeder der sich zu Jesus Christus bekehrt hat, ist Gottes Ruf gefolgt, ist von Gott berufen ihm nachzufolgen, Jüngerschaft zu leben, Reich Gottes zu bauen, als Kind von Gott weiterzuleben.
Zu lernen, zu verkündigen, zu integrieren – er ist berufen zum Dienst, zum Gottesdienst!
Und auch in dieser Berufung ist es gleich wie beim Abram: Gottes Ruf hören, Gottes Verheissung hören, gehorchen, Altes loslassen, Bindungen aufgeben, aufbrechen, neue Schritte wagen.

Meine Berufung zu Jesus hin: Ein Weg, rechts davon eine Mauer, links davon Häuser, Autos, Leben. Eine innere, werbende Stimme: „Komm. Ich rufe dich.“ Meine Antwort immer wieder: „Ja aber – was sagen die Menschen? Was geschieht mit mir? Was verliere ich nicht alles! Verliere ich etwas? Was bringt’s?“ Und dann wieder die innere Stimme: „Ich bin Jesus – komm zu mir.“

Was mir dabei bei Abram auffällt: Diese ganze Berufung, das Losgehen, sein Gehorchen geschieht in einer grossen Stille, einer Nüchternheit, fast gefühlslos (wenigstens ist es uns so überliefert und das wohl nicht ohne Grund). Seine Person und sein Auftrag wird nicht als etwas Besonderes beschrieben.
Hier ist ein grosser Unterschied zu den Blues brothers!

Also: Auch wir Zeitgenossen sind oder werden von Gott berufen.
Dazu einige Beobachtungen:

Da ist der Mensch, der mindestens in zwei Richtungen falsch mit dieser Berufung umgehen kann.

Er kann sagen: „Ich bin nicht berufen“.
Dem ist nicht so – wenn du seinen Ruf hörst folge ihm. Gott ruft dich zu sich – jetzt!
Dann sind manche von uns diesem Ruf gefolgt. Aber jetzt:
Wenn mein Tag so dahinläuft – wenn ich mich mit Spraydosen, Steckdosen, Blechdosen, Medikamentendosen, Rosen, losen Hosen,…
beschäftige, kommt bald einmal so dieses Gefühl, dieser Gedanke: Ja, wo ist denn meine Berufung von Gott geblieben? Da sollte jetzt doch etwas von diesem Abraham aufleuchten: Wunder geschehen, Kinder kommen auf die Welt wenn es niemand gedacht hat, Reichtum stellt sich ein, Kontakt zum Königshaus von Aegypten, einige Abenteuer, Gottesbegegnungen, Bundesschluss mit Gott, …
Aber nichts dergleichen geschieht – also bin ich nicht berufen?
Ob ich berufen bin oder nicht hängt nicht von mir oder den Umständen ab. Einzig nach meiner Hingabe an Gott werde ich gefragt. Die Berufung kommt von Gott. Und Gott hat mich berufen ihm nachzufolgen. Das steht fest in Jesus Christus.
Unterwegs im Auftrag des Herrn heisst nicht, dass ich ständig so auf Achse bin wie die Blues brothers… Ich bin nicht zu Abenteuern oder aussergewöhnlichen Erlebnissen berufen – ab und zu können die sich zwar auch einstellen – aber meine Berufung ist: Jesus treu nachzufolgen.
Auch wenn mein Alltag eben Alltag ist, bin ich berufen. Und es gilt – diese Berufung gerade auch hier zu leben.
Vielleicht hilft hier die Jahreslosung – auf jeden Fall war sie Josua eine Stärkung damit er seiner Berufung nachkommen konnte: Jos. 1,5 „Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht.“
Das ist die Zusage an alle Berufene, an alle, die im Auftrag des Herrn unterwegs sind.
Das ist das Grösste und Beste, was mir geschehen kann: von Gott berufen zu sein und als Berufener zu leben.

Ich kann mir auf meine Berufung auch etwas einbilden:
„Ich bin berufen, also gehe ich über Leichen“
Das ist die andere Seite des Pferdes auf die ich runterfallen kann.
Es gibt Menschen die so was wie einen Wahn der Berufung entwickeln.
Merkmale dieser Christen sind beispielsweise: Sie lassen sich nicht kritisieren, sie haben immer recht, denn sie sind ja die Berufenen. Und Kritik ist dann immer gleich ein Geist der Kritik dem man widerstehen muss.
Sie führen ihre Berufung auch immer wieder ins Feld, sagen, dass sie berufen sind und wie gut das ist – und ich stehe da immer so klein daneben und erkenne was sie mir eigentlich sagen: „Ich bin mehr als du.“ Das artet dann in Machtspiele aus.
Dagegen unser Vorbild Abram: Seine stille, väterliche Art. Seine hörende Haltung.
„Was wollen wir streiten? Lot, wenn du zur Linken gehen willst, dann gehe ich zur Rechten oder auch umgekehrt.“ 1. Mose 13.
Der Wahn der Berufung kann dann auch in schwere psychische Krisen führen. Denn im Laufe des Lebens wird es Situationen geben, die dann nicht mehr zu dieser Art der Berufung passen.
· Abraham als Berufener war in Aegypten feige und stand nicht zu seiner Frau.
· Abraham erhielt als Berufener den Auftrag seinen Sohn zu töten.
In solchen Lebenskrisen kommt das wahre Motiv zum Vorschein. Da brechen Welten zusammen, wehe wenn da nicht auf ehrlichen Grund gebaut wurde. Wehe wenn da etwas gespielt wurde – denn spätestens in solchen Situationen wird sich zeigen, auf was für ein Fundament ich gebaut hast.

Abram hat nie geschwärmt von seiner Berufung. Wahrscheinlich war sie ihm zu oft auch eine grosse Last. Aber er hat sich gehorsam in diese Berufung hineingegeben und geglaubt.

Es gilt also ein Gleichgewicht zwischen Verleugnung und Verehrung meiner Berufung zu finden. Dass das schwankt sehen wir aus der Lebensgeschichte von Abram. Dass Gott darin immer wieder der ist, der trägt, der gibt, der neu beginnt, sehen ich ebenfalls hier bei Abram.

So kann ich unterwegs sein – wie Abram - im Auftrag des Herrn.

Freitag, Juli 07, 2006

Ein Zuhause

Zur Gottesdienstvorbereitung bin ich mit den Acht, die bei uns dieses Jahr den kirchlichen Unterricht abschliessen, zusammen gesessen und wir haben nach einem Thema für diesen Gottesdienst gesucht: Es freut mich nun sehr, dass wir das Thema „äs dihei“ – ein Zuhause - gewählt haben, denn, mit diesem Begriff „äs dihei“, sprechen wir etwas ganz Zentrales für uns Menschen an: Wer nicht zu Hause ist, dem fehlt etwas. Sicher, man kann auch unterwegs zuhause sein – fragt einmal einen Wohnmobilbesitzer… Aber der Mensch braucht ein Nest, einen Ort, wo er sich zurückziehen kann, Schutz bekommt, auftanken kann, sich erholen kann, sein kann wie er ist, einen Ort, wo er gerne ist und gerne isst, eine Basis um dann auch wieder raus zu gehen, tätig zu sein.

Ihr Acht, die ihr den Unterricht heute abschliesst, seid in solchen Nestern gross geworden. Zu Hause – meist ist das immer noch eine Familie (zum Glück!) - seid ihr für das Leben vorbereitet worden und jetzt seid ihr auf dem Sprung auszufliegen. Das muss auch so sein – Vater und Mutter verlassen und ein eigenes Zuhause aufbauen wird euer kommender Weg bringen. Hotel Mama schliesst Zimmer um Zimmer… Jeder geht da auf seine Weise – aber in dieser Zeit des Schulabschlusses, der Berufsausbildung, der Partnersuche, weitet sich eure Welt. Und ich kann euch sagen, dass ihr viele Möglichkeiten offen habt. Ihr müsst sie nur ergreifen, packen. Ihr seid jetzt dran, Land einzunehmen. Tut das auch!

Auch gerade in der Gemeinde sollt ihr das packen können. Wir wollen euch Raum geben, damit ihr euren Glauben an Jesus leben könnt. Meine Hoffnung ist da stets: Dass die Gemeinde euch „äs dihei“ ist.

Wenn ihr noch schnell zurückblickt: Da hat es Menschen gegeben, die haben in euch investiert, euch viel gegeben – allen voran eure Eltern. Und da ist es dran, ihnen zu danken – ich weiss, dass das manchmal schwer fällt, darum mache ich das mal für euch und sage in eurem Namen euren Eltern: Danke für all das Gute, das ihr euren Kindern gegeben habt!

Intakte Familien gibt es immer weniger. Und viele Kinder wachsen ohne ein wirkliches Zuhause auf. Das ist Realität. Dabei sollten wir uns hüten, diese so genannten Alternativen zur Familie als gleichwertig oder gar höherwertig in unser Denken einzupflanzen. Das stimmt einfach nicht. Patchworkfamilien, Scheidungsfamilien, Pflegefamilien, Einelternfamilien, Heime, Wohngemeinschaften,… hinken einer Familie mit Vater, Mutter, Grosseltern, Geschwistern, Verwandtschaft und Freunden immer irgendwie hinterher. Natürlich können auch solche Familien ein Zuhause bieten. Aber für die Beteiligten ist es eine grössere Herausforderung, wenn es recht geschehen soll. Und zu oft geschieht es eben nicht recht. Wir sehen zu viele Kinder auf der Strasse, Schlüsselkinder, Kinder ohne Strukturen, unerzogene Kinder, vernachlässigte Kinder – Kinder ohne „äs dihei“.

Gott und du
Unsere Acht haben die Bühne gestaltet:
Meine Interpretation dazu:
Rechts ist Gottes Hause – das Kreuz, die Gemeinde, der Himmel, die Musik.
Links ist euer Zuhause – Polstergruppe, TV, Computer, Bilder, Kaffeetassen.
Für mich ist da immer wieder die Frage: Wie kommen diese beiden Welten zusammen?
Gottes Reich und dein Zuhause?
Es muss möglich sein, dass beides eins wird. Es ist ein völliger Blödsinn, wenn du das trennst. Du bist erst wirklich zu Hause, wenn du bei Gott bist. Und da meine ich jetzt nicht, wenn du dann einmal tot bist, sondern hier auf dieser Welt schon.
Zusammen sein mit Gott, heisst wirklich zu Hause sein.
Und wenn du wegziehen musst, vielleicht wegen deiner Berufsausbildung und du bei Gott zu Hause bist, bist du überall auf der Welt zu Hause.

Jemand von den Acht hat dieses Bild da aufgehängt: "Shit happens".
Eine Werbekampagne einer Versicherung…
Shit ist Fäkaliensprache und meint die festen Bestandteile, die du auf der Toilette rauslässt wenn du nicht erbrichst…. Frei übersetzt heisst das: Mist geschieht, Abfall wird produziert, es passiert Unliebsames. Es geht etwas in die Hose.
Und das ist so. Bei allen von uns.
Manchmal sind wir daran selber schuld – aber manchmal geschieht es uns auch einfach.
In unseren Leben passieren immer wieder unerfreuliche Dinge. Vor allem unerfreulich, wenn wir sie mit dem Licht von Gott beleuchten. Da merken wir, das geht nicht zusammen: Gott und Gewalt, Gott und Fluchen, Gott und Pornografie, Gott und Sucht, Gott und Lügen, Gott und Stehlen,….
Du kannst Dir zwar ein solches Zuhause einrichten. Oft ist es zuerst auch gemütlich, schön, gediegen, wohlig, … Aber Gott ist da nicht dabei – er ist auf der andern Seite.
Wenn "Shit happens" ist und du (vielleicht schon verzweifelt) siehst, dass das nicht recht ist und du es gerne anders haben möchtest - dann geh mit dem zu Gott! Sag ihm was du da erlebt hast, getan hast, gedacht hast – leg es bei ihm ab.
Und weißt du was? Er hört dich, er kennt das und er hat dich trotzdem lieb! Das Kreuz da – sein Kreuz – an dem er gestorben ist für alle "Shit happens" – für alle Sünden – ist der Ort, wo er dir seine Liebe extrem zeigt: Jesus leidet für dich, betet für dich, schwitzt für dich, blutet für dich, hat gute Worte, ein guter Blick für dich und stirbt für dich.
Du kannst ihm diesen Mist bringen, abgeben, hinlegen.
Und dann bitte ihn, dass er in deine Wohnung kommen kann – lass ihn rein, lass ihn bei dir wohnen, in jedem Zimmer, in jeder Ecke, lass ihn bei dir zu Hause sein.
Und dann wirst du etwas Neues bekommen – ein wirkliches, ewiges Zu Hause – mit Gott zusammen.

Der verlorene Sohn: Lukas 15,11
«Ein Mann hatte zwei Söhne», erzählte Jesus. 12 «Eines Tages sagte der Jüngere zu ihm: 'Vater, ich will jetzt schon meinen Anteil am Erbe ausbezahlt haben.' Da teilte der Vater sein Vermögen unter ihnen auf. 13 Nur wenige Tage später packte der jüngere Sohn alles zusammen, verließ seinen Vater und reiste ins Ausland. Endlich konnte er sein Leben in vollen Zügen genießen. Er leistete sich, was er wollte, 14 bis er schließlich keinen Pfennig mehr besaß. Zu allem Unglück brach in dieser Zeit eine große Hungersnot aus. Es ging ihm sehr schlecht. 15 In seiner Verzweiflung bettelte er so lange bei einem Bauern, bis der ihn zum Schweinehüten auf die Felder schickte. 16 Oft quälte ihn der Hunger so, daß er froh gewesen wäre, etwas vom Schweinefutter zu bekommen. Aber selbst davon erhielt er nichts. 17 Da kam er zur Besinnung: 'Bei meinem Vater hat jeder Arbeiter mehr als genug zu essen, und ich sterbe hier vor Hunger. 18 Ich will zu meinem Vater gehen und ihm sagen: Vater, ich bin schuldig geworden an Gott und an dir. 19 Sieh mich nicht länger als deinen Sohn an, ich bin es nicht mehr wert. Aber kann ich nicht als Arbeiter bei dir bleiben?' 20 Er stand auf und ging zurück zu seinem Vater. Der erkannte ihn schon von weitem. Voller Mitleid lief er ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küßte ihn. 21 Doch der Sohn bekannte: 'Vater, ich bin schuldig geworden an Gott und an dir. Sieh mich nicht länger als deinen Sohn an, ich bin es nicht mehr wert.' 22 Sein Vater aber befahl den Knechten: 'Beeilt euch! Holt den schönsten Anzug, den wir im Hause haben, und gebt ihn meinem Sohn. Bringt auch einen kostbaren Ring und Schuhe für ihn! 23 Schlachtet das Kalb, das wir gemästet haben! Wir wollen feiern! 24 Mein Sohn war tot, jetzt lebt er wieder. Er war verloren, jetzt hat er zurückgefunden.' Und sie begannen ein fröhliches Fest. 25 Inzwischen kam der ältere Sohn nach Hause. Er hatte auf dem Feld gearbeitet und hörte schon von weitem die Tanzmusik. 26 Erstaunt fragte er einen Knecht: 'Was wird denn hier gefeiert?' 27 'Dein Bruder ist wieder da', antwortete er ihm. 'Dein Vater hat sich darüber so gefreut, daß er das Mastkalb schlachten ließ. Jetzt feiern sie ein großes Fest.' 28 Der ältere Bruder wurde wütend und wollte nicht ins Haus gehen. Da kam sein Vater zu ihm und bat: 'Komm und freu dich mit uns!' 29 Doch er entgegnete ihm bitter: 'Wie ein Arbeiter habe ich mich all diese Jahre für dich geschunden. Alles habe ich getan, was du von mir verlangt hast. Aber nie hast du mir auch nur eine junge Ziege gegeben, damit ich mit meinen Freunden einmal hätte richtig feiern können. 30 Und jetzt, wo dein Sohn zurückkommt, der dein Geld mit Huren durchgebracht und alles verpraßt hat, jetzt gibt es gleich ein Fest, und du läßt sogar das Mastkalb schlachten!' 31 Sein Vater redete ihm zu: 'Mein Sohn, du bist immer bei mir gewesen. Was ich habe, gehört auch dir. 32 Darum komm, wir haben allen Grund zu feiern. Denn dein Bruder war für uns tot, jetzt hat für ihn ein neues Leben begonnen. Er war verloren, jetzt hat er zurückgefunden!'»

Nach Hause kommen!
Zum Vater, der dich liebt und sehnlichst auf dich wartet.

Bei Gott „äs dihei“ ha.
Bei Gott willkommen sein.
Mit offenen Armen empfangen werden, auch wenn viel shit happens war.
Bei Gott feiern.

Bei Gott geborgen sein.
Bei Gott Sicherheit haben.
Bei Gott gut geführt werden.
Bei Gott beschirmt, beschützt werden.
Bei Gott lernen.
Bei Gott dich entwickeln, aufatmen.
Bei Gott verändert zu werden.
Bei Gott „äs dihei“ ha.

Besser als jedes menschliche Zuhause.
Besser als jedes noch so teure Konfgeschenk.
Besser als jedes selbergemachte „Dihei“.

Das wünsche ich Dir!
Das kannst du haben.