Sonntag, Januar 14, 2007

Gehet hin

Fussball ist nur ein Teil der Welt in der wir leben – aber er steht mir heute exemplarisch für die Welt.

Das Positive am Fussball:
· Menschen kommen sich näher.
· Aufstieg aus den Slums zum Millionär ist möglich.
· Freundschaften werden geschlossen.
· Männer lernen mit ihrem Körper umzugehen.
· Spielfreude ist echte Freude.
· Fussballregeln helfen die Lebensregeln zu verstehen.
· Fussball als Lebensschule: Miteinander erreichen wir ein Ziel, Regeln beachten lohnt sich, wir tragen einander durch Hoch und Tiefs, wir haben ein Ziel, Verletzungen heilen, persönliche Grenzen werden gesprengt,…

Das Negative am Fussball:
· Brot und Spiele!
· Stars und Fans.
· Schnell hochgejubelt, schnell abgestürzt.
· Menschen werden fallengelassen und vergessen.
· Wenig Aktive, viele Passive.
· Männer vor dem Bidlschirm auf der Flucht, einsame Frauen.
· Geld regiert die Welt.
· Welcher Geist begeistert hier?
· Sinnfindung im Unsinn.
· Irrwege: Fussball bringt den Weltfrieden – Adolf Ogi lässt grüssen. Womit dann Freude herrscht.
· Der Stärkere gewinnt.
· Leistung zählt, nichts als Leistung.

Die Fussballwelt exemplarisch für die Welt, in der ich bin!
Und in diese Welt bin ich gesandt. Dahin muss ich immer wieder gehen, auch wenn es mich in den Himmel zieht.
Denn wer mit Jesus lebt ist nicht von dieser Welt – nur noch in dieser Welt.
Jesus sagt in Matthäus 28, 18 „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. 19 Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“
Jesus sagt in allen vier Evangelien und in der Apostelgeschichte zu seinen Jüngern, Schülern, Nachfolgern – denen er vorher gesagt hat „kommt her zu mir“: „Ihr seid von mir gesendet. In die Welt. Um zu predigen. Das heisst um mich, das Evangelium, das Wort Gottes zu sagen.“
Das ist der Inhalt meiner Sendung, meiner Mission in dieser Welt.
Und diese Welt heisst sowohl „mein Dorf“, wie auch „Global Village“, Afrika, Asien,….
In dieser Mission predigen beinhaltet sicher mehr als einfach Bibelstellen und fromme Worte in die Welt hinauszusagen – ich soll mit all meinem Verstand, von ganzem Herzen, mit Weisheit, Mitgefühl, Einfühlungsvermögen predigen. Es beinhaltet absichtsfreie Begegnungen, Freundschaften pflegen, sich unter die Menschen zu begeben, gastfreundschaftlich zu sein, den Menschen dienen, Diakonie, vorbildlicher Lebensstil, in der Welt sein und wissen, dass da mehr geschieht, als ich tun kann, warten, bis der Andere fragt, Liebe üben – so dass die Andern sehen, wie gut ich es habe.
Ein Erlebnis, ein Bild, eine Erfahrung kann ebenfalls zur Predigt werden.
Aber all das kommt nicht ohne das konkrete, biblische, göttliche Wort aus. Einmal muss es kommen. Es muss gesagt sein – es muss gehört werden.
Römer 10,13: Denn wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden. 14 Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger?
17 So kommt der Glaube aus der Predigt (aus dem Hören), das Predigen (Hören) aber durch das Wort Christi.
Und hier finde ich es ganz entscheidend, dass ich nicht delegiere. Jeder und Jede, die Jesus nachfolgt, kann eine solche Predigt halten oder mindestens zur Predigt führen (z.B. in einen Alphalive Kurs einladen).
Christen machen Sterbebegleitung, Spitalseelsorge, Sozialdiakonie, bildende Kunst, Musik, Nachbarschaftshilfe, Entwicklungshilfe, schreiben Bücher oder schauen mit Andern zusammen einen Fussballmatch. Immer häufiger betonen sie, dass sie nicht missionieren.
Das geht nicht! Wir können nicht Christen sein und nicht missionieren. Wir sind gesendet, wir sind Botschafter und wenn wir uns da weigern sind wir gegenüber Gott ungehorsam. Sicher über die Art und Weise haben wir zu reden und kritisch zu sein. Aber ohne die Predigt vom Evangelium, von der Erlösungstat Jesu, geht es nicht.
Der Inhalt dieser Predigt, die zum Glauben führt, ist einfach:
1. Du bist ein Sünder.
2. Sünde ist die Trennung von Gott, dein gottloses Leben. Dass du seine Gesetze und Gebote nicht hältst.
3. Gott liebt dich. Er liebt dich so sehr, dass er seinen Sohn Jesus Christus für dich opferte.
4. Dieses Opfer ist am Kreuz geschehen – es bezahlt deine Schuld, die du bei Gott durch dein sündiges Leben hast.
5. Die normale Reaktion eines Menschen auf eine solche Predigt ist entweder Ablehnung oder Gleichgültigkeit oder ein Erschrecken in der Erkenntnis seiner Verlorenheit. Da folgt die Frage: Was muss ich tun? Und die Antwort lautet nicht: Nichts! Sondern „Tu Busse und kehre um zu Gott, zu Jesus.“
6. Denn Jesus ist auferstanden und lebt – und er hat denen den Heiligen Geist als Begleiter versprochen, die Busse taten und umkehrten.
7. Busse tun besteht aus der Einsicht, dass ich schuldig bin und es mir leid tut und ich das Jesus klage und ihn bitte, dass er mir diese Schuld abnimmt.
8. Umkehren heisst: Den neuen Weg wählen, das Geschenk Gottes annehmen, dein Herz für Jesus öffnen, das alte Leben sein lassen und das neue Leben beginnen.
Das alles ist doch nicht so schwer. Wer das selber erlebt hat, kann das auch selber weitersagen. Es müssen ja nicht genau diese Worte und Sätze sein. Aber das Evangelium, die gute Nachricht, ist diese Tatsache der Rettung des Sünders durch den Kreuzestod Jesu.
Und doch ist es oft unendlich schwer dieses Wort, das Evangelium meinen Nachbarn, meiner Umgebung zu sagen.
Warum?
Weil ich Angst habe. Menschenfurcht.
Weil ich die Erfahrung oder mindestens die Ahnung habe, dass ich abgelehnt werde.
Weil ich als Exot, Extremist oder Fundamentalist schubladisiert werden könnte.
Ich bin dann nicht mehr einer von ihnen. (Aber das war ich schon vorher nicht!)
Da ist auch die Angst vor Versagen. (Auch das wird geschehen)
Es ist Gegenwind zu erwarten. (Ganz sicher)
Es wird unbequem werden.
Und es gibt viele – auch verführerisch gute Argumente – gegen den Glauben an Jesus (Ein Müsterchen davon steht in der neusten Ausgabe des Tages Anzeiger Magazins von diesem Wochenende – Seitenlang werden da Aktivisten für den Atheismus vorgestellt) und die musst du einordnen, verkraften, verarbeiten, ertragen.
Dieser Missionsauftrag könnte man auch als Druck empfinden, als schweres Joch, als grosse Last. Darum ist dazu ein Zweites zu bedenken:
Ich muss wissen, dass ich dabei nicht allein bin. Der Herr, der versprochen hat, bei mir zu sein bis an das Ende der Welt, ist genau dann auch dabei. Wesentlich dabei.
Der dreieinige Gott – Gott Vater, sein Sohn Jesus Christus der Auferstandene und der Heilige Geist, der Tröster, Wegbereiter, Führer, Weisheit und Kraft, ist bei dir.
Dann ist der da, der sagt „mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“.
Dann ist der da, der sagt: „Kommet her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid. Mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ Matthäus 11,28 und 30.